Freitag, 12.04.2002
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Der Islam - eine friedliche Religion

Das Wort Islam kommt aus dem Arabischen und bedeutet Unterwerfung, Hingabe. Es bezeichnet die unbedingte Ergebung in den Willen des einen Gottes Allah. Der Islam ist die jüngste der Weltreligionen. Zu den Ländern der islamischen Weltgemeinschaft gehören die arabischen Staaten in Nordafrika und im Nahen Osten, die Türkei und Teile der früheren UdSSR in Zentralasien, der Iran, Afghanistan, Pakistan, Indien und Bangladesh, Malaysia, Indonesien, die Philippinen und Teile Chinas.
Die Anhänger nennen sich Muslime. Ihre Zahl wird auf 935 Millionen Menschen geschätzt. Der Islam ist streng monotheistisch: er vertritt ebenso wie Judentum und Christentum den Glauben an den einen allmächtigen Gott. Die Welt stellt ein wohlgeordnetes, harmonisches Ganzes dar, in dem alles seinen Platz und seine Ordnung hat. Allah hat vier fundamentale Aufgaben gegenüber der Welt: Schaffen, Versorgen, Führen und Richten. Die Aufgabe der Menschheit ist der "Dienst an Gott" sowie der Aufbau einer Gesellschaftsordnung, in der ethische Prinzipien verwirklicht sind.
Eine grundlegende Quelle der islamischen Glaubenslehre und Religionsausübung ist der Koran. Die Muslime verstehen den Koran als das Wort Gottes. Sie glauben, dass Gott selbst der Autor des Korans ist, welcher deshalb unfehlbar sei. Diese Schrift stellt die Sammlung der Worte dar, die dem Propheten Mohammed während der rund 22 Jahre seines Wirkens zwischen 610 und 632 offenbart wurden. Gott sandte nach islamischer Auffassung die Propheten aufgrund der moralischen Schwäche der Menschen. Sie sollten den Völkern sowie den Einzelnen das moralisch und spirituell richtige Verhalten lehren. Die Propheten sind eine untrennbare Einheit. Sie sind menschlicher Natur und die vollkommensten Vorbilder für die Menschheit. Nach dem Islam war Adam der erste Prophet. Die Botschaften aller Propheten stammen danach aus derselben göttlichen Quelle, die im Koran u.a. als "die Mutter aller göttlichen Bücher" bezeichnet wird. Nach dieser Auffassung sind im Grunde alle Religionen ein und dieselbe, auch wenn sich in ihren Formen unterscheiden. Dem Koran zufolge ist die "Verbesserung der Welt" das Ideal aller menschlichen Anstrengungen. Die Menschen sollen ihre Kleinlichkeit überwinden und großzügig sein. Dadurch werden sie eine Tugend entwickeln, die als Taqwa bezeichnet wird. Mit Hilfe dieser Eigenschaft können die Menschen das Gute vom Bösen unterscheiden und vor allem ihre eigenen Handlungen richtig bewerten.
Die als "fünf Säulen des Islam" bekannten Pflichten werden im Islam als grundlegend und zentral im Leben der islamischen Gemeinschaft betrachtet. Sie lauten: Glaubensbekenntnis - Entsprechend der uneingeschränkt monotheistischen Auffassung des Islam ist die erste Pflicht das Glaubensbekenntnis "Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah, und Mohammed ist sein Prophet." Jeder darf sich als Muslim oder Muslimin betrachten, der bzw. die das Glaubenszeugnis bewusst und aufrichtig vor einer festgelegten Anzahl von Zeugen ausspricht. Gebet - Die zweite Pflicht besteht in fünf täglichen Gebeten. Das erste Gebet wird vor Sonnenaufgang, das zweite am sehr frühen Nachmittag, das dritte am späten Nachmittag, das vierte unmittelbar nach Sonnenuntergang und das fünfte vor der Nachtruhe bzw. vor Mitternacht verrichtet. Zum Gebet richten sich die Muslime in Richtung Mekka aus. Dabei werden vorgeschriebene Gebete und Koranstellen rezitiert. Alle fünf Gebete im Islam sind gemeinschaftlich und in einer Moschee zu verrichten, die ein wichtigstes Zentrum des islamischen Lebens darstellen. Gebete können jedoch auch einzeln verrichtet werden, wenn jemand aus bestimmten Gründen nicht in der Gemeinde anwesend sein kann. Vor dem Gebet nimmt der Muslim rituelle Waschungen vor. Almosen - Dies war ursprünglich die Steuer, die Mohammed und später die muslimischen Staaten von den reichen Mitgliedern der Gemeinschaft erhoben hatte, um den Armen zu helfen. Nur wenn diese Abgabe bezahlt ist, gilt der übrige Besitz eines Muslims als rein und legitim. Fasten - Die vierte Pflicht besteht im Fasten während des Ramadan im neunten Monat des islamischen (Mond-) Kalenders. Während des Fastenmonats enthält sich der erwachsene und gesunde Muslim von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang der Nahrung, Getränke, Genussmittel wie z. B. Rauchen sowie des Geschlechtsverkehrs. Wallfahrt - Die fünfte Pflicht ist die Wallfahrt nach Mekka. Alle erwachsenen Muslime, die körperlich und wirtschaftlich dazu in der Lage sind, müssen diese Wallfahrt mindestens einmal im Leben machen. Die Wallfahrt findet während der ersten zehn Tage des letzten Monats des Mondjahres statt und beginnt damit, dass sich die Pilger durch Waschungen und Anlegen eines Bußgewandes in einen Zustand der Reinheit versetzen. 1977 wurden in Mekka fast zwei Millionen Pilger gezählt. Jahrhundertelang spielte Mekka als Treffpunkt islamischer Gelehrter eine wichtige Rolle für den Austausch und die Verbreitung ihrer Ideen. Im Laufe der letzten zwanzig Jahre diente die Wallfahrt auch der Förderung der politischen Solidarität in der islamischen Welt. Neben diesen fünf Hauptstützen des Islam gibt es weitere wichtige Vorschriften, beispielsweise das Verbot Alkohol zu trinken oder Schweinefleisch zu essen.
Das Ziel aller Muslime ist "Gottes Herrschaft auf Erden". Damit ist jedoch keine Herrschaft der Priester gemeint. Alle Lebenssphären - die spirituelle, die soziale, die politische und die wirtschaftliche - sollen eine untrennbare Einheit bilden und von den islamischen Werten geprägt sein. Auf diesem Ideal basieren die Gedanken des "islamischen Rechtes" und des "islamischen Staates" und die starke Betonung des sozialen Lebens und sozialer Pflichten. Die Grundlage der islamischen Gesellschaft ist die Gemeinschaft. Ihre Aufgabe besteht darin, "das Gute zu befördern und das Böse zu verhindern" und so die Welt zu verbessern. Die Stärkung der Familie spielte im Laufe der Zeit eine wichtige Rolle. Der Koran betont den Respekt vor den Eltern. Die Ehe gilt im Koran empfohlene, selbstverständliche Einrichtung, in der die Ehepartner in Liebe und Verständnis einander zugetan sein sollen. Im islamischen Recht, z. B. im Scheidungsrecht, nimmt der Mann eine Vormachtstellung ein, wobei der Ehebruch der Frau mit hohen Strafen belegt wird. Der Koran schreibt Maßnahmen zur Verbesserung der Stellung der Frau vor. Er legt wiederholt Nachdruck auf eine gute Behandlung der Frau und gesteht Ehefrauen im Fall einer schlechten Behandlung das Recht auf Scheidung zu. Der Koran erlaubt die Polygamie mit bis zu vier Frauen, ermahnt aber auch: "Wenn Du fürchtest, nicht allen Frauen gleichermaßen gerecht zu werden, dann heirate nur eine Frau." Der Missbrauch dieses Rechtes hat dazu geführt, dass in den meisten muslimischen Ländern in neuerer Zeit ein neues Eherecht eingeführt wurde.

Der Ausdruck "Jihad", der in der Regel mit "Heiliger Krieg" übersetzt wird, bezeichnet den Kampf für das islamische Ziel der "Verbesserung der Welt"; wenn notwendig, können dafür auch Streitkräfte eingesetzt werden. Einige muslimische Herrscher des Mittelalters setzten aber den Jihad dafür ein, um Kriege zu rechtfertigen, die aus rein politischen Absichten geführt wurden.
Der klassischen islamischen Rechtsauffassung zufolge zerfällt die Welt in drei Gebiete: das "Gebiet des Islam", in dem die Muslime die Vormacht besitzen, das "Gebiet des Vertrages", die Mächte, mit denen Muslime Friedensverträge geschlossen haben, und das "Gebiet des Krieges", also die übrige Welt.
Im Gegensatz zu den hauptsächlich auf die Glaubenslehre und Philosophie ausgerichteten islamischen Bewegungen des Mittelalters waren die Anliegen der neuzeitlichen Bewegungen überwiegend soziale und moralische Reformen. Sie kamen im 18. Jahrhundert auf. Spätere islamische Reformer wurden von westlichen Gedanken beeinflusst. Sie gingen davon aus, dass Vernunft und modernes westliches Denken die Wahrheit des Islam eher bestätigen als in Frage stellen würden und dass die islamische Glaubenslehre in neuzeitlichen Worten neu formuliert werden könne. Intellektuelle in Ägypten, der Türkei und Indien wollten die Lehren des Korans mit Ideen wie konstitutionelle Demokratie, Naturwissenschaften und Emanzipation in Einklang zu bringen. Sie wiesen darauf hin, dass der Koran die Erforschung und Nutzbarmachung der Natur fördert und dass die Muslime einige Jahrhunderte lang in den Naturwissenschaften führend waren. Sie vertraten weiter die Auffassung, dass der Koran die Frauen rechtlich gleichgestellt habe, dass diese Rechte jedoch von den Männern an sich gerissen worden seien. Diese modernistischen Gedanken wurden ab 1930 von den islamischen Fundamentalisten erbittert bekämpft. Der islamische Fundamentalismus lehnt nicht die moderne Bildung, Naturwissenschaft und Technik ab, sondern beschuldigt die Modernisten, Moralvorstellungen sowie Lebensformen der westlichen Welt zu verbreiten. So machen sie z. B. die Emanzipation der Frau nach westlichem Muster für den Zerfall der Familie verantwortlich. Außerdem haben viele Muslime immer noch Abneigungen gegen ihre früheren westlichen Kolonialmächte. So sind zumindest einige Erklärungsansätze dafür gefunden, warum in vielen islamischen Ländern westliche Staaten als feindlich angesehen werden. Gleichzeitig wird jedoch deutlich, dass Islam an sich keine kriegerische Religion ist.
(vgl. Microsoft Encarta)

(Nadine Härtwig)

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Kurze Geschichte Afghanistans

 

 

 


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